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Endlich ist es so weit und ich kann euch etwas zeigen, das ich in den letzten 2 Monaten bestimmt 2 Mal hier im Blog erwähnt habe. Es ist etwas, das ich mir genäht habe und zwar so, wie ich es haben wollte. Und weil es ein Täschchen ist, passt es so gut zum November-Thema vom Taschen-Sew-Along-2016: Mein eigener Schnitt. Und genau deshalb habe ich mir diesen Post so lange aufgehoben. Normalerweise nähe ich ja nach Schnitt und anfangs hat mir das Thema ordentlich Respekt eingeflößt. Dabei war es letztendlich gar nicht schwer.
Vor kurzem habe ich euch schon mein simples Hoteltäschchen gezeigt, das ich mir selbst zusammen geschustert habe - keine große Kunst. Heute wird es etwas komplizierter. Die Geschichte dahinter: Ich war zu einer Feier eingeladen, auf der es bayerisch zughen sollte. Und ein paar Tage vorher dachte ich mir, dass ich das fehlende Dirndl durch eine graue Filztasche mit etwas rot-weiß-kariertem Stoff retuschieren könnte. Das Dascherl sollte nicht so groß sein, damit es mich nicht stört. Mir fiel dazu so gar kein Schnittmuster ein. Zum Suchen und Kaufen war die Zeit zu knapp.
So kamen mir meine gesammelten Erfahrungen von den Taschenspielern zugute. Die Taschen besteht lediglich aus Vorder- und Rückseite, der Klappe sowie einem Streifen für die Seiten und unten, also 3 verschniedenen Schnitteilen. Mit einem Lineal habe ich mich für Maße entschieden und ein ganz einfaches Schnittmuster aus Halbkreisen und geraden Linien gezeichnet. Noch ein passendes Herz für die Klappe dazu gesucht und schon konnte es losgehen - genug Material hatte ich zum Glück da (so groß ist der Verbrauch auch nicht).
Den Filz habe ich mit Decovil I light verstärkt, denn Volumen war ja schon vorhanden. Beim nächsten Mal würde ich es wieder genauso machen, allerdings würde ich mal versuchen, die Einlage für Vorder- und Rückteil sowie den Streifen ohne Nahtzugabe zuzuschneiden, denn an den Nähten treffen am Ende 2x Filz + 2x Einlage + 2x Baumwolle der Innentasche zusammen. Das ist einfach zu viel Material und sieht unschön aus. Bei der Klappe hingegen finde ich diese Masse an Materiallagen gut. Ich habe die Klappe nach dem Wenden knappkantig abgesteppt und der dickere Rand sieht optisch gut aus und fasst sich auch toll an.
In die Klappe habe ich eine Negativapplikation (ist bei Filz ja keine Kunst) in Herzform und aus rot-weißem Karostoff gearbeitet, um die Tasche noch etwas bayerischer zu gestalten. Durch die Größe des Herzes ist die Klappe etwas instabil geworden. Hinter dem Herz befindet sich auch der Magnetverschluss zum Verschließen der Tasche, den man durch den Baumwollstoff fühlen und auch eine Wölbung sehen kann. Ein kleineres Herz wäre wohl besser gewesen oder ich hätte die Klappe an dieser Stelle nochmal verstärken müssen.
Für den Träger habe ich seitlich Laschen mit D-Ringen angenäht - das ist wohl leider der Schwachpunkt an der Tasche, da muss ich beim nächsten Mal nachbessern. Für den Träger selbst habe ich den Filz durch meinen breitesten Schrägbandformer gezogen, mit viel Dampf gebügelt und schließlich ein Webband über die offene Kante genäht (ähnlich wie *hier* beim passenden Armband zur Tasche). Das ganze dann mit Karabinern und Schieber versehen und in die D-Ringe gehakt.
Die Innentasche ist aus rot-weiß-kariertem Stoff, wie das Herz. Im gleichen Farbton, aber durch ein anderes Muster abgesetzt gibt es ein kleines Einsteckfach - für's Handy immer praktisch.
Eigentlich wollte ich die Tasche nach der Veranstaltung abgeben (weil in der Art brauch die eigentlich nicht und es ist ja auch nicht so, dass ich keine Taschen hätte) - aber das Webband hat es mir so angetan, dass ich sie behalten musste.
Mein Fazit: Das Thema "Mein eigener Schnitt" war gar nicht so schwer, wie ich zuerst dachte. Hier habe ich mal richtig gemerkt, wie ich mich durch die Taschenspieler weiter entwickelt habe. Mein Täschchen gefällt mir immer noch richtig gut. Vielleicht nähe ich mir noch eine in Kunstleder? Mit Stickerei auf der Klappe? Eigentlich habe ich noch eine andere Schnitt-Idee im Kopf. Aber aus Zeitgründen setze ich sie womöglich nicht um. Die Ideen in meinem Kopf sind einfach zu viel für die Zeit, die ich habe *lach*.
Ich hüpfe jetzt zu Katharina von Greenfietsen und schaue mir an, was dort noch so verlinkt wurde. Das ist diesen Monat ja wohl mal richtig spannend. Und dann drehe ich eine Runde bei RUMS und bei TT Taschen und Täschchen.
Ui! Eine echt tolle Tasche.
AntwortenLöschenDu bist die Taschen-Queen! Ganz lieben Gruß Kati
Hm, ich da gibts schon noch ganz viele tolle Taschennäher. Aber ich freu mich schon sehr, dass ich mir sowas nun zusammenbasteln kann, wie ich es gerade will/brauche.
LöschenLiebe Grüße,
Katharina