Donnerstag, 17. Juli 2014

entschleunigung [short stories #7]

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Hallo,

lehnt euch zurück und schaltet einen Gang runter. Für die short stories im Juli haben Andrea von Jolijou und Bine von was eigenes das Thema Entschleunigung vorgegeben. In Zeiten von Terminhatz, ständiger Erreichbarkeit und einer Social-Media-Flut tut das wirklich gut. Also: abschalten und genießen ... oder auch nicht. Entschleunigung ist nicht rasten und rosten, sondern leben und wohl dosieren.

Muss ich eine Mail sofort lesen, wenn das Handy Signal gibt? Nein, muss ich nicht.
Muss ich ans klingelnde Telefon gehen, obwohl ich gerade irgendwas artistisch durch die Wohnung trage? Nein, muss ich nicht.
Muss ich die Whats-App-Nachricht sofort beantworten, obwohl ich noch über die Antwort nachdenken will? Nein, muss ich nicht. (Wer sofort Antwort will, kann anrufen. Ob ich dann dran gehe? Keinen Ahnung.)
Die Welt dreht sich trotzdem weiter.


Aber kapiert der Mensch das? Nicht alle (ich auch nicht). Viele sind im Dauerstress, das schöne Leben kommt zu kurz. Es ist ein ewiger Kreislauf, man hängt permanent dem Zeitplan hinterher. Dem eigenen Perfektionismus nicht gerecht zu werden führt zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse. Wo das hinführt? BurnOut, völlige Erschöpfung, Lustlosigkeit, Traurigkeit, ...

Wie kommt man aus diesem Hamsterrad raus? Patentrezept? Gibt es nicht. Empfehlungen meinerseits? Pah, ich bin selbst permanent ausgelastet. Oder hab ich vielleicht einfach zu viele Ideen? Antrag auf Tageszeitverlängerung? Das wärs! Aber käme ich mit 48-Stunden-Tagen besser aus? Ich würde noch mehr ihn den Tag quetschen wollen. Zufrieden? Wär ich wohl immer noch nicht.

Neulich hab ich übrigens mein Handy zu Hause vergessen. Ein Tag ohne Smartphone. Vielleicht denkt ihr jetzt, das ginge nicht. Aber ich kann euch sagen: Doch, es geht. Es war komisch und ich habe oft überlegt, ob da vielleicht irgendwer verzweifelt versucht, mich zu erreichen. Ich habe befürchtet, am Abend ewig zu brauchen, um alles nachzulesen und zu beantworten. Aber ich hatte einen entschleunigten Tag und am Abend war trotzdem alles ratz fatz erledigt.

Wie ich entschleunigen will? Füße hoch, Buch lesen, Hängematte schaukeln, schwimmen gehen, Eis essen, Musik hören, geradeaus schauen, ...
Wann? Bald! Das denk ich so oft. Doch Sommer ist jetzt. Diese Woche noch, dann verspricht der Kalender Besserung (wie oft hab ich das schon gedacht?). Ich bin gespannt, ob ich es schaffe, langsamer zu machen, meinen Alltag zu entschleunigen, mehr zu tun, weil ich es will und nicht, weil es auf der To-Do-Liste steht.

Blog-Sommer-Pause? Keine Ahnung, ob ich die mache. Lasst euch einfach überraschen - wie ich auch. SLOW SUMMER. Beginn: JETZT (bzw. für mich am Sonntag ;D)

Viele Grüße,
Katharina.

Meine bisherigen short stories findet ihr hier:
März - Leidenschaft mit Bericht über meine Stammzellenspende für die DKMS

3 Kommentare:

  1. Hach,das hast du herrlich geschrieben… Vor vielen Jahren hatte ich in meinem dicken Terminkalender ein Lesezeichen, auf dem ZEIT FÜR MICH stand. Das hat mich so manches mal daran gehindert noch einen Termin rein zu drücken.

    Liebe Grüße vom Deich! Statt zu packen, werde ich jetzt mal mit einem Eiskaffee entschleunigen :-)

    Claudia

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  2. Wunderbar!! Ja. Diese Idee mit dem Kalender-Eintrag habe ich auch... warum nur die Idee? Keine Zeit...?! Alleine sich in Ruhe morgens vor der Arbeit und auch am Abend danach durch all diese wundervollen Beiträge zum Thema "Entschleunigung" zu lesen - ein Genuß! Dir ein entschleunigtes Wochenende...

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  3. Oh ja, jede freie Minute mit Terminen aus zu buchen, die meisten kenne das wohl zu gut.

    Meine "Entschleunigungs-Tipps":

    1. Achtsamkeit mit mir selbst macht mich stark und hält mich Gesund.
    2. Gesundheit fordert Energie ladende Pausen!
    3. Öfter mal spontan das Wort "Nein" bei Anfragen nach freiwilliger Zeitvergabe.

    Die Idee mit dem Eintrag "Zeit für mich" im Kalender finde ich gut. Das ernst zu nehmen ist auch ein brauchbarer Schlüssel aus der Stress-Spirale aus zu brechen. Obwohl ich da früher dann doch immer wieder "wichtige Termine" gefunden hätte diese Tage zu opfern.
    Diese Zeiten sind für mich glücklicher Weise vorbei.

    Es ist schön, ehrenvoll aber auch wichtig ehrgeizig-, hilfsbereit- und opferbereit zu sein jedoch bitte nicht auf kosten der Gesundheit!
    In diesem Sinne Danke Katharina für diesen wichtigen Beitrag zu qualitativ lebensverlängernden Maßnahmen <3

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